Ausführliche Vereinsgeschichte: Hier

Deutschlandflug 1969 mit Blume-502 der Fliegergruppe in der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL), Foto: G. Miosga

60 Jahre Flugsportgruppe im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt Oberpfaffenhofen e.V.
(FSG im DLR)

Der Verein hat unterschiedliche Wurzeln, die eng mit dem Wiederaufbau der Luftfahrtforschung und Luftfahrtindustrie nach dem 2. Weltkrieg verbunden sind. Nach dem die Fliegerei in der Bundesrepublik Anfang der 50iger Jahre wieder erlaubt worden war, bildeten sich auch am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen, der 1936 vom Flugzeughersteller Dornier gegründet worden war, 2 Flugvereine.

Der Luftsportclub Dornierwerke München e. V mit Vereinssitz in München wurde am 13. August 1957 gegründet. Vereinsziel war die "Förderung und Verbreitung des Luftsportgedankens und die Ausübung einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung". Er wurde 1995 in Luftsportclub Dornier e. V. (LSC) umbenannt. In dem Verein wurde Segelflug betrieben. Der Flugbetrieb lief unter dem Motto “Sicher Fliegen heißt viel Fliegen“ (fast) jedes Wochenende auf dem Werksflugplatz Oberpfaffenhofen.

Ausgehend von Aktivitäten der Länder Bayern, Baden Württemberg und Nordrhein Westfalen hatten sich Anfang der 50iger Jahre Trägergemeinschaften für die Forschungsförderung auf dem Gebiet der Luftfahrt gebildet, aus denen die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) hervorgegangen war. Flugsportlich interessierte Mitarbeiter der DVL gründeten 1958 in Essen Mühlheim die Fliegergruppe in der DVL e. V.

Einige Wettbewerbspreise der Flugsportgruppe im DLR Oberpfaffenhofen e.V., Foto: FSG
Nach dem Umzug der DVL nach Porz-Wahn und Oberpfaffenhofen im Jahre 1962 bildeten sich 2 Sektionen: Nord in Porz-Wahn und Süd in Oberpfaffenhofen.

1962 wurden auch die Flugwissenschaftliche Forschungsanstalt (FFO) sowie Forschungsanstalt für den Segelflug (DFS) in die DVL überführt. Mitarbeiter der DFS, die bis dahin Mitglieder im LSC Dornier waren, traten damals geschlossen in die Fliegergruppe der DVL Sektion Süd über.

1977 wurden aus den Sektionen Nord und Süd aus steuerrechtlichen Gründen jeweils eigene Vereine. Da die DVL in der Zwischenzeit in Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft und Raumfahrt (DFVLR) umbenannt worden war, hieß der Flugverein dann FSG in der DFVLR.

Infolge einer erneuerten Namensänderung der DFVLR in Deutsche Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR) heißt der Verein seit Ende der 90iger Jahre Flugsportgruppe im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt Oberpfaffenhofen e.V. (FSG im DLR).

Beide Vereine kooperierten miteinander. Der Sportflugbetrieb wurde bereits seit den 60iger Jahren zusammen durchgeführt. Beim Segelflug brachte die FSG im DLR die Flugschlepp-Möglichkeit ein, während der Windenbetrieb vom LSC organisiert wurde. Seit dieser Zeit wurde die Ausbildung mehr oder weniger gemeinsam betrieben, das heißt Fluglehrer beider Vereine schulten Schüler beider Vereine gegenseitig.

Am 1.6.1970 wurde als 3. Verein in Oberpfaffenhofen die Motorfluggruppe Dornier e.V. (MFG) als Dornier Betriebs-Motorflugsportgruppe gegründet. Schwerpunkt war die Motorfliegerei. Mit den bilateralen Arbeiten am Alpha Jet ab 1976 zwischen Dornier und der Aviation Marcel Dessault (AMD) hatte die MFG über 20 Jahre lang freundschaftliche Beziehungen mit dem französischen FliegerClub der AMD. Jährlich fanden an verschiedenen Orten in Frankreich und Deutschland Fliegertreffen statt, die vor allem auch der Völkerverständigung dienten.

Kleines Gruppenfoto der Flugsportgruppe im DLR Oberpfaffenhofen e.V. 2006 zu 30-Jahre Fallschirmsport Oberpfaffenhofen

Bereits ab 2004 fanden intensive Überlegungen statt alle 3 am Standort Oberpfaffenhofen vorhandenen Vereine zusammen zuführen. Nach weitergehenden Vorstandsgesprächen, Diskussionen und Abstimmungen fusionierten die 3 Vereine am 17.7.2006. Der Verein trägt den Namen FSG im DLR e. V..

Die entsprechenden Eintragungen zur Vereinsverschmelzung erfolgten vor einem Notar ins Vereinsregister beim Amtsgericht München.

Die FSG hat seitdem ca. 400 Vereinsmitglieder in den Sparten Segelflug, Motorflug und Fallschirmsport. Der Vorstand der FSG wird bei wichtigen Aufgaben von Vereinspersonal unterstützt, welches eigene Funktionen übernimmt. Die FSG hat Abteilungsleiter, Verantwortliche für die Wartung von Sportflugzeugen, Flugbetriebseinrichtungen wie Startleiterwagen, Seilwinde, Segelflugzeuganhänger, FSG-Tankstelle, Fallschirme und Rettungsfallschirme, Bottlang und Karten, GPS, Kopfhörer, Abgleich der Flugzeugbordbücher mit dem elektronischen Flugzeugreservierungssystem RESI, Internet- und RESI-Beauftragter, Flugzeughallenwart, Schriftführer, Pressereferent, Kassenprüfer und Jugendvertreter.
Die Flugzeug-Wartung erfolgt, soweit möglich und zulässig, durch eigenes geschultes, qualifiziertes Personal oder wird an lizenzierte luftfahrttechnische Betriebe vergeben.
Einige der Vereinsflugzeuge standen früher im Dienst des DLR, z.B. zur Astronauten-Ausbildung und 3 ASK16-Motorsegler zur Atmosphären-Forschung.

In unserer Flugsportgruppe begannen schon viele Berufspiloten u.a. des DLR-Flugbetriebs ihre Karriere. Für die Ausbildung verfügt der Verein in allen Sparten über eine ausreichende Zahl qualifizierter Ausbildungsleiter und Lehrer, die z.T. Qualifikationen über das für den Lizenz-Erwerb Erforderliche vermitteln. Regelmäßige Flugsicherheitsvorträge gehören zur Aus- und Weiterbildung.
Fallschirmspringen kann seit 1976 vom Schnuppersprung bis zur Lizenz geschult werden.
Die FSG konnte sich bei Wettbewerben z.B. Deutsche Segelflug-Meisterschaft häufig gut platzieren.

Die Flugsportgruppe im DLR Oberpfaffenhofen e.V. ist seit 1. Januar 2017 offiziell Stützpunkt der Luftrettungsstaffel Bayern e.V. nachdem der Standort Fürstenfeldbruck geschlossen wurde.